Netflix wird für einen Teil seiner Kunden in Deutschland teurer. Die Preiserhöhung betrifft allerdings nicht den Basistarif, der auch weiterhin 7,99 Euro im Monat betragen wird. Das teilte der Streaminganbieter der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.
Der Standardtarif (inklusive HD-Qualität und Empfang auf zwei Geräten gleichzeitig) kostet künftig 12,99 Euro im Monat und damit 1 Euro mehr. Der Premiumtarif (Ultra HD, HDR sowie Dolby-Atmos-Qualität und Empfang auf vier Geräten) wird in Zukunft 17,99 Euro statt 15,99 Euro kosten. Der Basistarif gibt das Bild hingegen in SD-Qualität wieder und ermöglicht kein zeitgleiches Streamen auf mehr als einem Gerät.
Die neuen Tarife traten am Donnerstag in Kraft. Neu-Mitglieder werden den neuen Preis sofort sehen. Für betroffene Bestandskunden wird er im Laufe der nächsten Monate eingeführt, sie werden laut Netflix mindestens 30 Tage vor Inkrafttreten einer Änderung benachrichtigt.
«Wir ändern die Preise von Zeit zu Zeit, um weiterhin in großartige Unterhaltung zu investieren und stetig das Portfolio an Filmen und Serien zu vergrößern», erläuterte ein Netflix-Sprecher.
Dem Streaminganbieter sei es wichtig, einen «kontinuierlich steigenden Wert» für die Nutzer in Deutschland anzubieten. «In den letzten zwei Jahren haben wir neben den internationalen Produktionen auch massiv unsere Investitionen im deutschsprachigen Raum erhöht und mehr deutsche Inhalte auf den Bildschirm gebracht – diese werden wir in 2021 weiter ausbauen.» Der Sprecher fügte hinzu: «Der Preis unseres Basistarifs bleibt bestehen und wird sich nicht erhöhen.»
Auch Disney+ plant eine Erhöhung. Der Preis in Europa beträgt für Neukunden ab 23. Februar 8,99 Euro pro Monat oder 89,90 Euro pro Jahr. Bisher hatte der Tarif bei monatlich 6,99 Euro oder jährlich 69,99 Euro gelegen. «Für bestehende Kunden wird der Preis für mehrere Monate unverändert bleiben», so eine Sprecherin.
Die Änderung fällt mit dem Start eines neuen Angebots zusammen: Zusätzlich zu Marvel, Pixar, Star Wars, National Geographic und Disney wird Star mit Tausenden Stunden Serien, Filmen und Dokus dazukommen. Hierzu zählt «Love, Victor», eine Serie in der Nachfolge des Films «Love, Simon».
Andere große Anbieter haben laut einer dpa-Umfrage zunächst keine Veränderungen vorgesehen. «Bei TVnow ist für 2021 keine Preiserhöhung geplant», sagte eine Sprecherin des Streamingportals der Mediengruppe RTL. Der Anbieter Sky hat erst im Juli 2020 sein Tarifmodell neu gestaffelt und verfolgt nach aktuellem Stand für dieses Jahr keine Absichten zu erhöhen. Auch bei Amazon Prime Video gibt es nach Unternehmensangaben zurzeit keine solchen Pläne.
Bei Joyn heißt es ebenso: «Aktuell sind keine Preisanpassungen bei Joyn geplant.» Jedoch agiere man in einem «sehr dynamischen Markt» und überprüfe regelmäßig die Preisgestaltung, etwa mit Blick auf kostspielige Lizenzen oder Produktionen. Ein Sprecher von Apple TV+ erklärte auf dpa-Anfrage, dass man mögliche Entwicklungen für das laufende Jahr nicht kommentiere.
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