Viel Applaus für Dirigentin, Sängerinnen und Sänger – und dann doch die erwarteten Buhrufe für Regisseur Valentin Schwarz und sein Team. Aber ganz so heftig wie in den Vorjahren war es nicht: Auch viele Bravo-Rufe waren in Bayreuth zu hören am Ende der Richard-Wagner-Oper «Götterdämmerung», die das vierteilige Mammutwerk «Der Ring des Nibelungen» abschließt.

Schwarz‘ Interpretation startete 2022 bei den Festspielen und hatte einen schweren Stand beim Publikum. Die Produktion wurde als «Netflix-Ring» bekannt, weil Schwarz die vierteilige Oper als eine Art Drama-Serie inszeniert und seine eher sehr menschlichen als gottgleichen Figuren mit Hintergrund-Geschichten ausstattete.

Im zweiten Jahr hatte nun Simone Young die musikalische Leitung inne – was der Produktion sichtlich guttat. Entsprechend wurde sie am Ende des Abends gefeiert. Auch umjubelt: Klaus Florian Vogt als Siegfried und Catherine Foster als Brünnhilde.

Im nächsten Jahr ist die KI beim «Ring» im Einsatz

Im kommenden Jahr, wenn 150 Jahre Bayreuther Festspiele gefeiert werden, gibt es einen neuen «Ring». Dieser hat dann keinen klassischen Regisseur, weil Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt für die Bildgebung.

Und wie geht es für Valentin Schwarz weiter? Er wird Teil eines dreiköpfigen Teams, das von der kommenden Saison an die Intendanz des Deutschen Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar übernehmen wird. Schwarz, Dorian Dreher und Timon Jansen wurden für fünf Jahre als Co-Intendanten berufen. Schwarz soll dabei die Funktion des Chefregisseurs und künstlerischen Geschäftsführers übernehmen und zwei Inszenierungen im Musiktheater pro Spielzeit auf die Bühne bringen.