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Drehbuchautor Felix Huby gestorben

Felix Huby (r.) mit dem Schauspieler Dietz-Werner Steck 2007 in Stuttgart. Huby ist im Alter von 83 Jahren gestorben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Weißbrod/dpa)
Er formte die «Tatort»-Kommissare Schimanski, Bienzle und Palu. Der gebürtige Schwabe Felix Huby prägte die deutsche TV-Kultur. Huby starb nun mit 83 Jahren.

Er war ein Erfinder berühmter «Tatort»-Kommissare: Der Drehbuchautor und Schriftsteller Felix Huby ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

Berichte der «Stuttgarter Zeitung» und der «Stuttgarter Nachrichten» bestätigte der Filmproduzent Zoran Solomun der Deutschen Presse-Agentur am Samstag unter Berufung auf Hubys Sohn. Nach Informationen der Blätter starb er am Freitag in Berlin nach schwerer Krankheit. Dort lebte er.

Huby war vor allem bekannt als Mit-Erfinder des Duisburger «Tatort»-Kommissars Horst Schimanski und Erfinder des Stuttgarter Fernsehkommissars Ernst Bienzle und des Saarbrücker Ermittlers Max Palu. Neben Kriminalromanen schrieb er auch Sach- und Kinderbücher.

Er arbeitete als Korrespondent bem «Spiegel»

Er wurde am 21. Dezember 1938 als Eberhard Hungerbühler in Baden-Württemberg in Dettenhausen (Kreis Tübingen) geboren. Der gebürtige Schwabe arbeitete zunächst als Journalist. In den Siebzigern berichtete er als Korrespondent für das Nachrichtenmagazin «Spiegel». In diese Zeit fielen etwa der RAF-Prozess und der Rücktritt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger (CDU).

Huby sei ein kreatives Multitalent gewesen, der prägende Spuren in der baden-württembergischen Kulturlandschaft hinterlassen habe, teilte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag mit. Bei allen Aufgaben habe ihn seine tiefe Verbundenheit mit der Heimat und ein liebevoller, empathischer, oft humorvoller Blick auf die schwäbischen Eigenheiten begleitet. Mit Kommissar Bienzle habe er «eine Figur für die Ewigkeit» erschaffen.

Hubys Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Als Würdigung seiner Verdienste für Baden-Württemberg erhielt er 2019 den Verdienstorden des Bundeslandes. Für den «Tatort: Bienzle und der Tote im Weinberg» bekam er laut SWR 2007 in Wien die «Goldene Romy» für das beste Drehbuch des Jahres. 2016 wurde er mit dem Ehrenpreis der Baden-Württembergischen Filmschau ausgezeichnet.

Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), Kai Gniffke, trauerte am Samstag um Huby, der über viele Jahre eng mit dem Sender verbunden gewesen sei. «Mit Felix Huby haben wir einen der prägenden Autoren der deutschen Fernsehkultur verloren», sagte Gniffke laut Mitteilung. Als Bienzle-Erfinder habe er in unschätzbarem Maße dazu beigetragen, den Südwesten im TV zu repräsentieren. Huby habe es in unvergleichlicher Art verstanden, das Lebensgefühl der Menschen in spannende und heitere Geschichten zu fassen. Dem SWR gehe nicht nur einer seiner produktivsten Autoren, sondern auch ein kritischer Begleiter verloren.