Wie mag er wohl aussehen, dieser David Hunter? Groß und dunkelhaarig? Klein und blond? Oder ist er gar rothaarig? Viele Jahre lang hat Thriller-Autor Simon Beckett (62) ein Geheimnis um das Äußere seines Krimi-Helden gemacht. Angaben darüber, wie er aussieht, der forensische Anthropologe mit der dunklen Familiengeschichte, machte er nicht.
«In den Büchern habe ich sehr darauf geachtet, dass ich ihn nie beschreibe», sagt Beckett im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Es gibt also überhaupt keine Beschreibung von Hunter, weil ich wollte, dass die Leser sich ihr eigenes Bild von ihm machen.»
Jetzt aber bekommt David Hunter ein Gesicht: An diesem Donnerstag (12. Januar) startet eine Serie über ihn, eine Serie auf Grundlage der Bücher von Simon Beckett, beim neuen Streamingdienst Paramount+, einen Tag vorher findet in einem Zug von Hamburg nach Berlin die Weltpremiere statt. Die Serie trägt den gleichen Titel wie Becketts erstes Buch, das seine steile Krimi-Karriere begründete: «Chemie des Todes».
Staffel umfasst die ersten beiden Bücher
Der international noch nicht so bekannte, 38 Jahre alten Brite Harry Treadaway («Penny Dreadful», «Star Trek: Picard») verkörpert Becketts Krimi-Helden, über den schon sechs Bücher erschienen sind. «Harry ist ein exzellenter David Hunter», sagt Beckett. Die erste Staffel der Serie umfasst die ersten beiden Hunter-Bücher, die titelgebende «Chemie des Todes» und «Kalte Asche».
Darin hat der Rechtsmediziner nach dem tragischen Verlust seiner Familie die Karriere weggeworfen und sich als Hausarzt in dem kleinen englischen Dorf Bantham niedergelassen. Doch als zwei Kinder dort in einem Wald eine verstümmelte und mit Engelsflügeln dekorierte Leiche finden, muss er schneller zurückkehren in seinen alten Job, als ihm lieb ist. Denn die Polizei braucht Hilfe – und niemand kann Leichen so lesen wie der Forensiker Hunter, der einen Teil seiner Ausbildung auf einer sogenannten Bodyfarm in den USA absolviert hat, auf der Leichen in ihren verschiedenen Verwesungsstadien untersucht werden.
Becketts Bücher sind bekannt für rasante, unvorhergesehene Wendungen, bei denen man stets nur eins sicher sagen kann: Der Mörder ist eine Überraschung. Ein nicht zu unterschätzendes Gut in der Krimi-Szene. «Ich muss also jedes Mal das Rad neu erfinden», sagte Beckett einmal.
Der Serie gelingt es gut, diese Spannung auf den Bildschirm zu übersetzen. Die Bilder, die dabei gezeigt werden, sind zwar teils drastisch, aber nie unerträglich. Sechs Bücher über Hunter hat Beckett schon herausgebracht, am siebten schreibt er gerade, wie er der dpa sagt. Die Serie soll nach der ersten Staffel weitergehen und dann alle Bücher umfassen – «hoffentlich», sagt Beckett.
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