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Peinliches aus dem Supermarkt: Die neue «Discounter»-Staffel

Titus (Bruno Alexander) und Thorsten (Marc Hosemann) in einer Szene aus «Die Discounter». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christine Schroeder/Pyama Pictures/Prime Video/dpa/Archiv)
Ein bisschen «Stromberg», ein bisschen «jerks»: Die Impro-Comedy «Die Discounter» kreiert auch in Staffel 3 peinliche Momente. Aber funktioniert das Konzept noch?

Die TV-Comedy «Stromberg» machte das Genre der Mockumentary, einer fiktionalen Doku, in Deutschland ab 2004 groß. Mehr als zehn Jahre später überraschte die Serie «jerks» mit Christian Ulmen und Fahri Yardim das Publikum mit improvisierten Texten.

Die jungen Macher des Amazon-Hits «Die Discounter» kombinieren beide Formate und sind damit ziemlich erfolgreich. Ab Mittwoch (22.11.) zeigt der Streamingdienst die zehn Folgen der dritten Staffel.

Im Mittelpunkt steht erneut das junge und arbeitsscheue Team von Supermarktleiter Thorsten (Marc Hosemann), der ähnlich wie einst Bernd Stromberg privat und beruflich recht unbeholfen durchs Leben geht und stets auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Etwa, wenn er in einem Werbespot für seinen Discounter möglichst divers rüberkommen will und dabei unfreiwillig rassistische und homophobe Klischees bedient.

Oder wenn er dem Döner-Verkäufer mit einer Bestellung auf Türkisch imponieren will und dabei jeden halbwegs arabisch aussehenden Kunden um Hilfe bittet.

Es sind peinliche Momente wie diese, in denen die auf einem niederländischen Format basierende Serie noch immer brilliert. Die oft leicht verschämten Blicke der Protagonisten in die Kamera sind weiterhin tragender Bestandteil des «Discounter»-Humors, der vor allem junge Menschen anzieht.

In der dritten Staffel muss das Team des «Kolinski»-Supermarkts von Altona in den einkommensschwachen Hamburger Stadtteil Billstedt ziehen. Deutlich mehr Sendezeit bekommt Ladendetektiv Jonas (gespielt von Theaterschauspieler Merlin Sandmeyer), der sich zum Liebling der Fans – auch in sozialen Medien – entwickelt hat.

Heinz Strunk mit Gastauftritt

Hinter der Impro-Comedy stecken die Hamburger Zwillinge Emil und Oskar Belton (24) sowie Bruno Alexander (24), die mit zwei Freunden und ihrer Produktionsfirma «Kleine Brüder» auch die nicht ganz jugendfreie Serie «Intimate» konzipiert haben. Dafür bekamen die kreativen Filmschaffenden vor kurzem sogar den Förderpreis der Fernsehpreis-Jury.

Die neuen «Discounter»-Folgen, die mit rund 25 Minuten sehr kurzweilig daherkommen, bieten auch wieder einige Gastauftritte. Etwa von Schriftsteller Heinz Strunk («Der goldene Handschuh») als strenger Supermarktleiter, der seiner Figur in der Ballermann-Serie «Last Exit Schinkenstraße» einige Sprüche entleiht. In früheren Staffeln waren bereits Fußballstar Mats Hummels oder Sänger Peter Fox zu sehen.

Von Thomas Bremser, dpa