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High-Society-Serie «Herzogpark» bei RTL+

Trystan Pütter (l-r), Felicitas Woll, Jeanette Hain, Heiner Lauterbach, Heike Makatsch, Lisa Maria Potthoff, Tim Seyfi und Antje Traue spielen in «Herzogpark» mit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marc Reimann/RTL+/dpa)
Im Münchner Viertel Herzogpark wohnt es sich idyllisch. Doch auch in der Nobelgegend gibt es Stoff für Skandale. Die Serie «Herzogpark» bei RTL+ taucht in diese Abgründe ein.

Eine schicke Villa, ein dickes Auto, der Champagner fließt in Strömen und im Garten glitzert der Pool. Klischees über das Leben der Superreichen gibt es viele, Einblicke bekommen nur wenige.

Wie es in der High Society zugehen könnte, zeigt das Streamingportal RTL+ ab Dienstag in der Serie «Herzogpark» mit Heiner Lauterbach, Heike Makatsch, Felicitas Woll, Lisa Maria Potthoff und Antje Traue.

Vier Frauen trachten darin einem korrupten Bauunternehmer nach dem Leben. Ein amüsantes Vergnügen rund um Macht, Geld, Sex und Skandale, zu dem Patricia Riekel so manche Erfahrungen und Ideen beigesteuert hat, als langjährige «Bunte»-Chefredakteurin ebenso wie als Bewohnerin des Münchner Nobelviertels Herzogpark.

Lauterbach gibt gekonnt den Baumogul und Macho van der Bruck. Um sein Lieblingsprojekt Herzogtower durchzudrücken, ist ihm jedes Mittel recht, Schmiergelder fließen sowieso. Er baut auf die Hilfe der Juristin Hannah (Potthoff), die dafür sorgen soll, dass die Klage gegen das Mammutprojekt scheitert. Doch ausgerechnet Hannah schmiedet mit ihren Freundinnen Annabelle (Woll) und Elisabeth (Traue) sowie der Köchin Maria (Makatsch) ein Mordkomplott. Alle vier Frauen hassen van der Bruck, der sie mit pikanten Geheimnissen unter Druck setzt.

Unterhaltsame Gesellschaftssatire

Es ist nicht die erste Serie aus der Reichen-Welt Münchens. An Helmut Dietls Schickeria-Kultserie «Kir Royal» reicht «Herzogpark» zwar nicht ganz heran. Vergnüglich sind die sechs Episoden von Regisseur Alexander Freydank aber dennoch, der 2009 für den Kurzfilm «Spielzeugland» einen Oscar erhalten hat. Seine Serie ist eine unterhaltsame, leicht und mit viel Humor inszenierte Gesellschaftssatire, die lustvoll zahlreiche Klischees aufgreift und damit spielt.

Woll, Potthoff und Traue haben sichtlich Spaß daran, als Society-Damen aufzutreten, in High Heels und schicker Garderobe. Makatsch als Inhaberin eines Catering-Betriebes ist bodenständiger und verleiht ihrer Figur etwas Geheimnisvolles. Lauterbachs van der Bruck dagegen wirkt lauernd, unruhig, unberechenbar.

Abgründiges im Villenviertel «Herzogpark»? Schon der berühmte Schriftsteller Thomas Mann residierte hier und nannte die Gegend mit viel Grün einen «Zaubergarten, nicht mehr und nicht weniger». «Man lebt hier diskret und zurückgezogen», erklärt Riekel. «Was aber nicht heißt, dass es keine Dramen, Affären und Skandale gibt. Aber nur hinter verschlossenen Türen.» Hat die Journalistin Insider-Wissen über ihre Nachbarn verraten? «Niemand wird sich erkennen», beruhigt sie. Alle Figuren seien fiktiv. Reale Personen und Ereignisse seien aber eine Inspiration gewesen. «Meine Befürchtung ist eher, dass sich manche Bewohnerinnen nicht erkennen und deswegen beleidigt sind.»

Von Cordula Dieckmann, dpa