Mit einem Roman über die Befreiung einer Frau mittleren Alters der High Society Sevillas aus einer erkalteten Ehe hat der Schriftsteller und TV-Journalist Juan del Val den diesjährigen Planeta-Preis gewonnen. In «Vera, una historia de amor» (Vera, eine Liebesgeschichte) hat die Protagonistin eine leidenschaftliche Beziehung mit einem jungen Mann aus einfachen Verhältnissen, die sie dazu bringt, sich zu befreien und das wahre Gesicht ihres Ex-Mannes zu entdecken, schrieb der staatliche TV-Sender RTVE. Der Planeta-Preis ist mit einer Million Euro die am höchsten dotierte literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt.
Del Val widmete den Preis bei der Verleihung am Mittwochabend in Barcelona seiner Frau Nuria Roca, mit der er auch schon gemeinsam Bücher geschrieben hat. Ohne sie habe «nichts einen Sinn», sagte der 55-Jährige. Zugleich bekannte er, dass er dem Schreiben alles verdanke, was ihn ausmache.
Den mit 200.000 Euro dotierten zweiten Preis bekam die 35 Jahre alte Schriftstellerin Ángela Banzas für den Thriller «Cuando el viento hable» (Wenn der Wind spricht).
Auszeichnung wird seit 1952 vergeben
Der Premio Planeta wird seit 1952 vom Verlag Editorial Planeta jährlich für den besten unveröffentlichten Roman in spanischer Sprache vergeben. Eine Besonderheit: Die Teilnehmer müssen die Manuskripte unter Pseudonym einreichen, so dass auch unbekannte Autoren eine Chance haben – und oft auch siegreich waren. Zu den Gewinnern gehören aber auch große Namen wie der spätere Literatur-Nobelpreis-Sieger Mario Vargas Llosa (1993).