Wäre «Let’s Dance» ein Autorennen, so müsste man wohl von einem Start-Ziel-Sieg sprechen, der Gabriel Kelly gelingen könnte. Wohlgemerkt eines sehr langen Autorennens.
Die aktuelle Staffel der Show läuft seit Februar – und bereits in der allerersten Folge war der 22-Jährige auf den ersten Platz vorgetanzt. «Das war nicht künstlich. Das war sehr natürlich von der Bewegung», befand Wertungsrichter Joachim Llambi damals – im Koordinatensystem des strengen Jurors eine Art königliche Salbung. Nun, drei Monate später, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Gabriel Kelly auch im Finale an diesem Freitag (20.15 Uhr, RTL) triumphiert. Überrascht wäre davon niemand.
Kelly, Sohn von Musiker Angelo Kelly (The Kelly Family) und selbst Musiker, gilt zusammen mit seiner Tanzpartnerin Malika Dzumaev als heißer Anwärter auf den Titel «Dancing Star», zu denen die Sieger des RTL-Tanzfestes ernannt werden. Zu souverän waren seine Darbietungen bisher, zu wenig scheint ihn auch nur ansatzweise aus der Ruhe bringen zu können.
Es wäre auch nicht das erste Mal, dass jemand auf längere Distanz aus der tanzenden Masse der «Let’s Dance»-Promis heraussticht. In der Staffel zuvor verhielt es sich mit Anna Ermakova, Tochter von Tennisstar Boris Becker, sehr ähnlich.
Die Konkurrenz lauert auf Fehler
Da Tanzen aber eben kein Autorennen ist und der richtige Fuß erst einmal auf dem richtigen Fleck Parkett landen muss, rechnet sich auch die Konkurrenz noch Chancen aus. Zumal sie nicht gerade als frei von Ehrgeiz gilt. Auf der einen Seite wird Sportmoderatorin Jana Wosnitza (30) mit ihrem Tanzpartner Vadim Garbuzov versuchen, im Finale noch an Kelly vorbeizutänzeln. In den vergangenen Wochen hat sie sich immer weiter verbessert – und mit sportlichen Wettbewerben kennt sie sich schon allein wegen ihres Jobs gut aus.
Auf der anderen Seite lauert Choreograf Detlef Soost, der in der Castingshow «Popstars» einst als Mister «Pam, Pam, Pam!», Motivator und großer Anhänger von Disziplin galt. Er war mit einer gewissen Fallhöhe in den Wettbewerb gestartet, da mancher Zuschauer annahm, dass ein Choreograf doch sicherlich auch ganz gut Cha-Cha-Cha, Walzer und Rumba werde tanzen können.
Soost selbst hatte derartige Erwartungen versucht zu dämpfen: Er sei Hip-Hop-Tänzer, das sei etwas ganz anderes («Das ist so als wenn man sagen würde: Sido ist ja ein super Rapper, also muss er auch in der Oper eine Arie singen können», Zitat bei RTL). Dennoch zeigte er zusammen mit Tanzpartnerin Ekaterina «Ekat» Leonova starke Leistungen.
Eine Staffel mit Ausfällen und einem Ausflug
Für RTL markiert das Finale den Höhepunkt der 17. Staffel des erfolgreichen Formats, das in vielen Ländern als jeweils eigene Fassung bekannt ist. Im Verlauf hatte es Ausstiege aus gesundheitlichen Gründen gegeben (Tony Bauer, Mark Keller). Zudem hatten RTL und die Produktionsfirma einen Ausflug gewagt. Für das Viertelfinale zog der «Let’s Dance»-Tross aus dem angestammten TV-Studio in Köln-Ossendorf in den sogenannten Musical Dome in Nähe des Kölner Rheinufers um. Dort wurde in der Kulisse des Musicals «Moulin Rouge!» getanzt, das sich um einen legendären französischen Nachtclub dreht. Es war das erste Mal überhaupt, dass «Let’s Dance» in seiner 18-jährigen Geschichte das Studio verließ.
Sollte am Ende wirklich Gabriel Kelly gewinnen, würde er an eine Familientradition anschließen. Seine Tante Maite Kelly hat auch schon einmal «Let’s Dance» gewonnen – 2011.
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