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Miosga ist Will-Nachfolgerin – mehr Maischberger-Talk

Die Moderatorin Caren Miosga übernimmt den Sonntags-Talk nach dem «Tatort» von Anne Will. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Henning Kaiser/dpa)
Die «Tagesthemen»-Moderatorin ist als Nachfolgerin schon länger im Gespräch. Nun ist es offiziell, dass Caren Miosga die Nachfolge von Anne Will antritt. Auch sonst gibt die ARD einige Änderungen bekannt.

Die ARD entwickelt ihre Polit-Talkshows im Ersten weiter. «Tagesthemen»-Moderatorin Caren Miosga (54) übernimmt von Anne Will (57) den Sonntags-Talk nach dem «Tatort». Und das Format «Maischberger», das dienstags und mittwochs läuft, soll mehr Sendetermine unter der Woche bekommen, wie die ARD am Freitag mitteilte. So könnte es die Sendung mit Moderatorin Sandra Maischberger (56) im nächsten Jahr immer wieder mal auch montags geben.

Die Talkshow «Hart aber fair» (Montagabend) mit Moderator Louis Klamroth (33), der von Frank Plasberg (66) übernahm, soll sich demnach zu einem Format entwickeln, das auch jüngeres Publikum in der ARD-Mediathek gewinnt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kämpft damit, dass das Fernsehpublikum eher älter ist. Im klassischen TV-Programm werde es «Hart aber fair» weiter geben.

Bereits im Mai war bekanntgeworden, dass Miosga als Anne-Will-Nachfolgerin im Gespräch ist. «Bild» hatte zuerst berichtet. Will wird Ende des Jahres aufhören. Miosga gibt für die neue Position ihren «Tagesthemen»-Job ab. Den Posten bei den «Tagesthemen» hatte Miosga 2007 übernommen, damals übrigens ebenfalls von Will. Miosgas Nachfolgerin in der Nachrichtensendung wird Jessy Wellmer.

Teil einer umfassenden Programmreform

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl teilte zu dem Gesamtkonzept bei den Talksendungen mit: «Eine Neujustierung der politischen Gesprächssendungen ist erforderlich. Sie ist Teil der umfassenden Programmreform, die den digitalen Umbau mit der Stärkung der ARD-Mediathek und der gleichzeitigen Profilierung des Ersten zum Ziel hat.» Man müsse auch für jüngere Menschen im Digitalen einen Ort des politischen Diskurses anbieten. «Damit dies gelingt, müssen wir die unterschiedlichen Konzepte der Talks schärfen, auf Meinungsvielfalt achten, eine Themensetzung für alle Bevölkerungsgruppen anbieten, Gesprächsformen und Gästeauswahl voneinander abgrenzen.»

Die nun eingeleitete Neujustierung der Talksendungen gehe man «in den kommenden Jahren in diesem Sinne beherzt an», sagte Strobl.

Den Entscheidungen müssen laut ARD noch Gremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zustimmen. Die ARD-Polit-Talks konkurrieren mit Formaten im ZDF. Dort läuft unter der Woche mehrmals abends die Sendung «Markus Lanz», donnerstags talkt Maybrit Illner.