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Rassistische Aussage: Youssefian aus Dschungelcamp geworfen

Nach einer rassistischen Äußerung gegenüber Kandidatin Linda Nobat hat Janina Youssefian das RTL-«Dschungelcamp» vorzeitig verlassen müssen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felix Hörhager/dpa)
Schmutzige Beschimpfungen gehören zum RTL-Dschungel genauso wie das Lagerfeuer und die Kakerlaken. Doch «Teppich-Luder» Janina Youssefian trieb es jetzt zu weit. Deswegen muss sie ihre Koffer packen.

Vorzeitiger Rausschmiss: Zum ersten Mal seit 2008 hat RTL eine Dschungelcamp-Teilnehmerin aus der Sendung geworfen.

«Teppich-Luder» Janina Youssefian musste die Show nach einer rassistischen Entgleisung gegenüber der schwarzen Kandidatin Linda Nobat verlassen. In der Folge, die am Montagabend ausgestrahlt wurde, begleiteten Mitarbeiter die 39-Jährige aus dem Camp in Südafrika.

Youssefians Vertrag für die Show sei gekündigt worden und sie werde zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Heimreise antreten, teilte RTL via Twitter mit. «RTL duldet ein derartiges Verhalten nicht», hieß es.

Reality-Sternchen Youssefian bat später bei Instagram um Verzeihung. «Ich möchte mich öffentlich für meine Äußerungen entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich im Dschungelcamp so sprachlich entgleist bin. Mein Verhalten und meine Äußerung Linda (Nobat) gegenüber sind nicht zu entschuldigen», postete die 39-Jährige am Dienstagmorgen in dem sozialen Netzwerk. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem in großen Buchstaben «Ich bin gegen Rassismus» zu lesen ist.

Streit eskaliert verbal

Youssefian und Nobat waren nach einer zunächst gemeinsam überstandenen Dschungelprüfung in einen heftigen Streit geraten und hatten sich gegenseitig beleidigt. Die Beschimpfungen wurden auf beiden Seiten immer aggressiver und niveauloser. Schließlich gipfelte das Ganze vor den Augen von 3,84 Millionen Zuschauern in dem rassistischen Ausfall des «Teppich-Luders» gegen das Model Nobat.

Dieser wurde von den anderen Campern umgehend kritisiert: «Das geht so nicht, so was bleibt heutzutage nicht mehr ohne Folgen», sagte etwa Jasmin Herren. Und Harald Glööckler fasste die Situation zusammen: «Da denk ich mir, geht’s noch? Unsäglich peinlich.»

Die 39-Jährige versuchte noch, sich bei Nobat zu entschuldigen: «Es tut mir leid, wenn das rassistisch rüberkam. Das war nicht so gemeint.» Die ehemalige «Bachelor»-Kandidatin nahm die Entschuldigung jedoch nicht an. Sie habe Youssefian gehört, wolle ihr aber in Zukunft aus dem Weg gehen, kündigte sie an. «Wer etwas Rassistisches sagt, ist auch Rassist», sagte die 26-Jährige.

2008 schon mal ein Rauswurf

In der Geschichte der Reality-Show «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» (IBES), die aktuell in der 15. Staffel ausgestrahlt wird, gab es erst einen Rauswurf mit politischem Hintergrund, wie ein RTL-Sprecher auf Nachfrage bestätigte. 2008 flog in der dritten Staffel der Rapper DJ Tomekk aus der Sendung, nachdem ein Privatvideo von ihm aufgetaucht war, auf dem der damals 32-Jährige den Hitlergruß zeigte. Seitdem habe es keine solche Situation mehr gegeben, sagte der RTL-Sprecher.

Bei Instagram schrieb Youssefian über eigene Erfahrungen mit Rassisten: «Ich habe selbst einen Immigrations Hintergrund und möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass ich mich von Rassismus distanziere und diesen nicht toleriere. Ich habe selbst schon selber Rassismus erfahren müssen und weiß, wie schmerzlich es ist. Es ist die unterste Form einer Beleidigung.» Sie könne das alles aber nicht zurückdrehen, schrieb die Reality-Darstellerin. Seit einem Tête-à-Tête mit einem Prominenten in einem Teppichgeschäft ist für Youssefian der Spitzname «Teppich-Luder» in Medien allgegenwärtig. Und an die Adresse von RTL fügte sie hinzu: «Es wäre richtig gewesen, uns beide rauszunehmen.»

Angesichts heftiger Beschimpfungen aus dem Mund beider Frauen, bevor es zum entscheidenden Satz kam, forderten einige IBES-Fans auf der Facebook-Seite der Show, beim Voting nicht für mehr Nobat zu stimmen.

Lob für «klare Kante»

Was am Montagabend sonst noch geschah: Jasmin Herren berichtete unter Tränen von der Suchterkrankung und dem Tod ihres Ehemanns Willi Herren und stritt sich mit Anouschka Renzi über die Verteilung der Essensrationen. Filip Pavlovic und Tara Tabitha erstickten ihre aufkeimende Romanze in einem Streit übers Wäschewaschen und stellten fest, dass sie sich gegenseitig nicht verstehen. Pavlovic sah sich zudem plötzlich vom Baum fallenden Affen-Exkrementen ausgesetzt. «Nicht, dass ich jetzt Hepatitis kriege», äußerte der 27-Jährige besorgt.

Schließlich holten Renzi, Glööckler und Nobat gemeinsam zwei Sterne in der Dschungelprüfung. Die beiden letzteren wählten die Zuschauer prompt für die nächste Prüfung wieder.

Im Anschluss an die Folge wurde Youssefians Rauswurf noch weiter rege diskutiert: In der folgenden Talksendung «Ich bin ein Star… Die Stunde danach» begrüßten Gäste und Moderatorinnen die Entscheidung. Es sei «super, dass RTL da klare Kante gezeigt hat», sagte Moderatorin Olivia Jones (52).

Von Rabea Gruber und Christof Bock, dpa