Streamingdienste hin, veränderte Sehgewohnheiten her: Wenn die Uhr an einem Samstagabend 20.15 Uhr zeigt, hat das für viele Menschen immer noch etwas Mythisches.
Es ist die Zeit, zu der früher Thomas Gottschalk (71) in vollem Ornat aus der Kulisse von «Wetten, dass..?» trat oder Stefan Raab (54) begann, seine Konkurrenten bei «Schlag den Raab» mit Blicken einzuschüchtern. Es ist die Zeit der Samstagabend-Show und ihrer großen Zeremonienmeister. Nun rückt ein drolliger Mops mit Kulleraugen in die Riege auf.
Die ProSieben-Show «The Masked Singer», die dem Sender in den vergangenen Jahren mit Sendeplätzen an Dienstagen oder Donnerstagen allerbeste Quoten bescherte, wagt mit ihrer fünften Staffel das Experiment, auf den Samstagabend zu wechseln. Die erste Ausgabe ist am 16. Oktober (20.15 Uhr) zu sehen.
«The Masked Singer» ist familientauglich
Viele der Kostüme, unter denen die neuen Promis singen und nicht erkannt werden wollen, sind bereits bekannt. Darunter ein faltiger Mops, ein auftoupiertes Stinktier, ein knuddeliger Teddybär und eine überdimensionierte Chili-Schote mit latent irrem Blick.
Samstagabendshows zeichneten sich einst dadurch aus, dass von Enkel bis Oma jeder irgendwie etwas zu sehen bekam – sie waren ein Fernsehabend für die ganze Familie. Sowohl die Mediennutzung als auch das Familienleben haben sich in Deutschland allerdings verändert. Kurz gesagt: Der Enkel kann heute auf seinem Smartphone Serien auf Netflix oder Amazon Prime Video schauen und braucht dafür nicht mehr die elterliche Glotze. Und die Oma wohnt mitunter Hunderte Kilometer entfernt, weil sie nicht zum Arbeiten in die Stadt gezogen ist wie ihre Kinder.
«The Masked Singer» kann man in jedem Fall als familientauglich bezeichnen. Die Auftritte der kostümierten Promis werden in Regel positiv bis überschwänglich beurteilt. Der raue Ton manch anderer Musik-Show mit wechselhafter Kandidaten-Leistung liegt dem Rateteam im Studio, das wieder aus Ruth Moschner (45), Rea Garvey (48) und einem wechselnden Gast besteht, fern. Zudem wird viel gesungen und die Kostüme sind zumeist putzig.
Welcher Promi steckt im Kostüm?
Nach Angaben von ProSieben handelt es sich bei dem Wechsel auf den Samstagabend um eine einmalige Aktion, um der treuen Zuschauerschaft des Formats einen Wunsch zu erfüllen. ProSieben-Chef Daniel Rosemann kündigte zudem an: «Und das Rätsel wird schwer. Sehr schwer.»
Jenseits aller Sendetermine wird die große Frage tatsächlich wieder sein: Welche Promis lassen sich auf den Spaß ein? Bevor der erste Ton gesungen wurde, bewegen sich entsprechende Prognosen naturgemäß noch auf dem Niveau von Jahrmarkt-Wahrsagerei. In einer oft kundigen Facebook-Seite zum Format glaubt jemand, Züge von Sänger Mike Krüger (69) an der singenden Chili entdeckt zu haben. Man wird es erfahren.
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